Wahrscheinlich bist du in den letzten Wochen auch auf das Foto gestoßen, das das James-Webb-Weltraumteleskop von einer der spektakulärsten Regionen des Carina-Nebels aufgenommen hat. Das Bild ist tatsächlich atemberaubend: gasförmige Säulen, die wie Berge aufragen, leuchtende Sterne und eine unendliche Tiefe – kein Wunder, dass es um die ganze Welt ging. Doch nur wenige wissen, dass solche Bilder nicht in dieser Form bei der NASA ankommen.
Das Instrument NIRCam des James-Webb-Teleskops „sieht“ das Universum im infraroten Bereich. Die Daten gelangen durch verschiedene Filter zum Team, sodass die Forscher*innen kein spektakuläres Farbfoto erhalten, sondern eine riesige Menge an Rohinformationen. Aus diesen Schichten wird das endgültige Bild in der Nachbearbeitung wie ein digitales Mosaik zusammengesetzt – mit Farben und Lichteffekten, die einerseits wissenschaftliche Bedeutung haben und andererseits auch ästhetisch ansprechend sind.
Da diese Daten öffentlich zugänglich sind, haben wir uns entschlossen, dieses ikonische Bild – zumindest teilweise – selbst zu rekonstruieren. Unser Ziel war nicht nur, ein berühmtes Foto neu zu erschaffen, sondern auch, den Menschen die Arbeit und Technologie näherzubringen, die hinter einer solchen Weltraumaufnahme steckt.
Im Laufe des Prozesses haben wir sechs Bilder verarbeitet, die durch verschiedene Filter aufgenommen wurden, haben sie aufeinander abgestimmt, eingefärbt und feinjustiert, bis schließlich unsere Version der „kosmischen Klippen“ des Carina-Nebels entstanden ist. Natürlich sind wir nicht die NASA, aber es war trotzdem beeindruckend zu erleben, wie sich ein Ausschnitt des Universums aus Rohdaten zusammensetzt.
Wir haben auch ein kurzes Video erstellt, in dem wir den gesamten Prozess Schritt für Schritt und einfach erklären – damit jeder sehen kann, wie aus einem Datensatz ein Kunstwerk wird.